Corona 28-08-2020 20:07
Insgesamt gibt es in Deutschland 1.538 Brauereien, davon 654 allein in Bayern (Stand: 2018) Neben den Marktführern weist das Land vor allem viele kleinere Brauereien auf. Diesen droht nun der finanzielle Ruin: „Wir stehen - wie die gesamte Brauwirtschaft - vor großen Herausforderungen, denen wir uns stellen“, erklärt eine Sprecherin von Schlösser Alt, das zur Radeberger Gruppe gehört gegenüber chip.de. Da helfe es auch nicht, wenn im Einzelhandel oder in Getränkemärkten mehr Bier verkauft werde.Denn viele kleine Betriebe leben gerade vom Tagesgeschäft im Biergarten oder dem eigenen Wirtshaus. Weil dieser elementare Teil des Einkommens aufgrund der landesweiten Ausgangsbeschränkungen* nun wegfällt, wird es klamm in der eigenen Portokasse. Erschwerend kommt bei manchen Brauereien hinzu, dass der Fokus vermehrt auf Fassbier gelegt wird und Bier in Flaschen daher eher die Ausnahme ist.
Die Brauereien könnten die gegenwärtige Lage womöglich dennoch kompensieren, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass danach bessere Zeiten kommen - und dies am besten möglichst bald. Denn in wenigen Wochen beginnen im ganzen Land die Sport- und Volksfeste, durch die sich die Brauer eigentlich hohe Profite erhoffen.Dort fließt das Bier in Strömen und ein finanzielles Plus ist sicher. Aktuell wurden jedoch bereits sämtliche Starkbierfeste abgesagt. Wie die Lage in etwa zwei Monaten aussieht, scheint ungewiss, eines jedoch sicher: „Wenn die Feste ausfallen, wird das ein Loch reißen“, sagt zumindest Georg Rittmayer, Präsident des Verbandes der privaten Brauereien in Bayern. In Zukunft könnten einige Brauereien daher womöglich weniger flüssig sein.
Aktuell scheint es schwierig vorstellbar, dass in weniger als einem halben Jahr die Münchner Wiesn über die Bühne geht. Könnte das Oktoberfest daher nur für Einheimische geöffnet werden?
Bier-Angst wegen Corona: Deutschen Brauereien droht die Pleite