Der vierte Sud, wieder mit Franziska gebraut, verlief eigentlich ziemlich ruhig und problemlos ab. Wir konnten sogar einige Prozessschritte des Brauablaufs wesentlich optimieren. Trotzdem brauchten wir mit allen Vor- und Nacharbeiten von 09:00 Uhr bis 19:00 Uhr.
Obwohl unser Lager direkt daneben mittem im Umbau war, verlief die ganze Sache auf einem sehr sauberen Niveau. Hauptsächlich lag dies daran, dass wir dieses Brauen auf gepflasterten Untergrund durchführten. Auch das Festlegen, dass man auf einen bestimmten Beistelltisch nur gereinigte Geräte und Zubehör stellen darf, half sehr.
Das Schroten des Malzes mit unserer Malzmühle Brewferm Gusseissen erledigten wir wieder am Vortag des Brauens.
Das Reinigen und Desinfizieren aller notwendigen Teile der Brauanlage und des Zubehörs führten wir direkt vor und teilweise auch während des Brauens aus, je nach dem wann es benötigt wurde.
Der geplante Vorbereitungsplan war zu dieser Zeit noch nicht fertig.
Das Maischen führten wir wieder in unserem elektrischen Wecktopf Kochstar Automat 2500 durch. Mit dem grossen Kochlöffel dauerte das Einrühren des Schrotes nur noch halb solange.
Mit dem Läuterbottich Brau Partner Filterfix 35l lief dieser Arbeitsschritt wieder perfekt ab.
Zur Messung der Vorderwürze versuchten wir verschiedene Möglichkeiten die Würze auf 20 Grad herunterzukühlen:
Die schnellste Methode zum Abkühlen war schliesslich, etwas Würze in eine Blech Kaffeetasse zu schütten und diese Tasse in einen kleinen Topf mit Wasser und Eiswürfel zu stellen. Mit dem digitalen Thermometer prüften wir wann die 20 Grad Messtemperatur erreicht waren und füllten dann die Würze zum Spindeln in den Messzylinder um.
Als Sudpfanne diente uns wieder der Kochstar Automat 2500.
Das Rühren der Würze mit dem ca 1m grossen Holzkochlöffel war wirklich ein Genuss. Mit einfachstem Kreisen erzielte man sofort einen schönen Strudel ohne schmerzende Unterarme zu bekommen. Man brauchte nur wenig Kraft und konnte sich nebenbei auch noch auf andere Sachen konzentrieren. Ein wahrer Traum für jeden Hobbybrauer :)
Unser selbstgebauter Gegenstromkühler funktionierte wie immer absolut perfekt und kühlte den Sud beim ersten Abpumpen auf die gewünschte Temperatur herunter.
Auch bei der Trubfilterung probierten wir neue Methoden aus. Beim letzten Brauen saugten wir die Würze vom Boden der Sudpfanne mit einem Hopfenseiher ab und filterten anschliessend mit einem Trubfilternetz. Bei dieser Methode wurde aber viel Trub angesaugt und das Netz verstopfte schnell und wurde unbrauchbar.
Diesmal liessen wir dem Sud einfach etwas Zeit bis sich der Trub unten am Boden gesetzt hatte. Sieht man gut wenn die Würze immer weniger Schwebstoffe hat. Anschliessend saugten wir die Würze von oben nach unten ab und leiteten sie durch den Gegenstromkühler ins Trubfilternetz.
Der grösste Teil des Trubs blieb bei dieser Methode am Boden der Sudpfanne liegen. Das Trubfilternetz musste nur noch sehr wenig auffangen und konnte leicht mit einem Wasserstrahl gesäubert werden.
Interessant wäre es mal zu Testen den Hopfenseiher 2-3 cm über dem Sudpfannen Boden absaugen zu lassen ;)
Bei diesem Sud setzten wir das erstemal die Hefe WYEAST Propagater : Pilsen Lager 2007 ein. Während der Vergärung in unserem Gärbottich Brau Partner Filterfix 35l merkten wir schon an der Schaumbildung und am Geruch, dass wir diesmal auch tatsächlich eine untergärige Hefe und nicht wie bei Sud 3 eine obergärige Hefe bekommen haben.
Die Nachgärung unserer 20l Bier werden wir diesmal wieder in Flaschen durchführen, da wir vermuten, dass unser Lagerbehälter oder der Spundapparat den Druck nicht aufrecht erhalten. Ein 30l Keg Fass konnten wir bis dahin noch nicht organisieren.
Wir bekamen eine richtige Pils Hefe, die Hefe ist auch angekommen und endlich hatten wir wieder ein trinkbares Bier gebraut.
Geschmacklich war es nicht so der Reisser. Wir vergaben intern nur die Note 3,50, weil es einfach viel zu malzig schmeckte. Wir werden unsere Malzmenge beim nächsten Sud heruntersetzen.
Auch das Abfüllen in die Flaschen müssen wir verbessern, da einfach zu viel Hefe aus dem Gärbehälter mit umgefüllt wurde.