Ein erneuter Versuch mit unserer Franziska
Bier zu Brauen hat uns alle mal wieder überrascht. Geplant war das Brauen von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr
durchzuführen, fix und fertig waren wir schliesslich gegen 20:00 Uhr!!!
Wir müssen einfach mehr Zeit einplanen bis wir alles richtig im Griff haben.
Danach noch 5 Tage zittern ob die Reinzucht Hefe Zymoferm Pilsner Urquell (Z006) diesmal ankam. Das tat sie auch und gärte wie verrückt. Ein gutes Pils konnten wir trotzdem nicht herstellen, weil das zugesendete Fläschchen eine obergärige Weizen Hefe anstatt einer untergärigen Pilsner Hefe enthielt:(
Das Schroten des Malzes mit unserer Malzmühle Brewferm Gusseissen funktioniert mittlerweile absolut problemlos. Wir schroten das Malz bereits am Vortag des Brauens.
Auch das Reinigen und Desinfizieren aller notwendigen Teile der Brauanlage und des Zubehörs haben wir gut im Griff.
Allerdings müssen wir noch eine Art Vorbereitungsplan aufsetzen, an welchen Zeitpunkt man die einzelnen Schritte am besten erledigt und wie man diese standarisiert durchführt.
Das Einrühren des Schrots erledigten wir wieder per Hand und es lief alles wie gewohnt reibungslos ab. Sehr gut machte sich dabei der grosse Kochlöffel.
Das Läutern mit dem Läuterbottich Brau Partner Filterfix 35l verlief etwas langsamer, da wir diesmal das Malz einen Tick zu fein geschrotet hatten.
Auch das Kochen mit unserer Sudpfanne Kochstar Automat 2500 verlief problemlos. Die Temperatur kontrollierten wir zusätzlich mit unserem digitalen Temperaturmessgerät, dessen langen Fühler wir direkt in den Sud stellten.
Unser Würzekühler, ein selbstgebauter Gegenstromkühler, und auch der Hopfenseiher haben wieder sehr gut funktioniert. Unsere Technik fixierte die Kühlspirale kurzerhand an eine Autofelge. Der Kühler nam so weniger Platz ein und war einfacher in der Handhabung.
Die Filterung des Kalttrub mit einem Trubfilternetz gestaltete sich schwieriger als erwartet. Es wurde doch sehr viel Trub über den Hopfenseiher angesaugt und das Trubfilternetz verstopfte ziemlich schnell. Uns gefiel diese Lösung ganz und gar nicht, da das Netz auch nicht so aussah als, dass man es jemals wieder reinigen könnte. Ständig ein neues kaufen kommt aber auch nicht in Frage.
Auf der Suche nach anderen Möglichkeiten der Filterung, kam uns der Gedanke warum nicht was verwenden, wo man einfach in den Müll schmeisst, wenn der Filter voll ist.
Als erstes liesen wir dazu etwas vom Sud durch einen Kaffeefilter laufen, was auch sehr gut funktionierte. Vorteil der Kaffeefilter ist lebensmittel geeignet. Nachteile sind die geringe Grösse, man bräuchte schon mehrere gleichzeitig bzw höhere Kosten, wenn man grössere Filter verwenden will.
Im zweiten Test verwendeten wir ein Papiertuch was etwas langsamer filterte. Diese Lösung wäre wirklich die Billigste:)
Was wir da zukünftig zur Trubfilterung einsetzen werden, ist im Moment aber noch offen.
Die Gärung führten wir wieder in unserem Gärbottich Brau Partner Filterfix 35l durch. Diesmal kontrollierten wir aber regelmässig die Temperatur und hielten diese möglichst im vorgegebenen Bereich.
Die Hefe kam aber dann eigentlich erst richtig an, als wir die Temperatur auf fast 20 Grad hochregelten. Da hatten wir schon den ersten Verdacht, dass es sich um eine Weizen Hefe handeln könnte.
Das Gärungsverhalten war enorm. Der fruchtige bananige Geruch und feuchte Hefeflecken auf der Schaumdecke bestätigten unsere Vermutung, dass es sich nicht wie auf dem Etikett zu lesen, um die untergärige Pils Hefe Zymoferm Pilsner Urquell (Z006) handeln konnte, sondern eine obergärige Weizen Hefe sein musste.
Irgendwie baute unser umgebauter Lagerbehälter keinen richtigen Druck auf. Zwar hatte unsere Technik den Lagerbehälter unter Druck getestet, aber es scheint trotzdem irgendwo ein Leck zu sein.
Wahrscheinlich ist dieses Gärfass auch nur für die Hauptgärung geeignet. Wir spielen nun schon etwas ernster mit dem Gedanken die Lagerung zukünftig in einem Keg Fass durchzuführen.
Wir waren sehr enttäuscht, dass wir wieder zig Stunden praktisch umsonst gebraut hatten und kein gutes Pilsner herstellen konnten.
Probiert haben wir unser Pils-Weizen-Bier trotzdem unter uns Brauern. Unsere Bewertung für diese ungewollte Mixtur tendierte aber fast zu einer Note 5 :(