Als Heimzapfanlage für mein selbstgebrautens Bier hab ich mir den Exquisit BK160 Fasskühlschrank gekauft und mit einer Cobra Schanksäule ausgestattet. Mit dieser Kombination konnte ich aus meinen Kegfässern durchgehend frisches Bier einschenken und bis auf kleinere Schwächen bei der Reingung bin ich eigentlich sehr zufrieden mit diesem Zapfkühlschrank.
Veröffentlicht am 04.09.2023
Der Zusammenbau ging eigentlich recht einfach von statten und sobald man die Räder dran hat, lässt sich der Fasskühler mühelos in jede Ecke schieben.
Die hinten angebrachte Gasflaschen-Halterung finde ich sehr gut. Nach 1-2 Jahren hab ich die
aber im Durchmesser verbreitert, damit ich eine 3,7 kg CO2-Flasche meines Händlers reinbekam und so seltener
wechseln musste. Auch die Durchführung des Gasschlauches von der aussenliegenden Gasflasche hinein in den Kühlschrank
Innenraum ist gut gelungen.
Aufgrund der externen Flaschenhalterung braucht der Fasskühler allerdings mehr Platz als
ein normaler Kühlschrank, also eher 80 cm Tiefe statt 60 cm.
Die Cobra Schanksäule liess sich auch recht einfach montieren und stand dann auch ziemlich fest. Aufgrund ihres individuell geformten Bodens, wurde aber die Öffnung des Fasskühlschranks nicht komplett abgedeckt. Zwei minimale Spalten blieben offen die ich mit schwarzen Gummi aber kaschieren konnte. Die nach vorne gebogene Schanksäule und aufgesetztem Schankhahn ragt leider etwas zu weit nach aussen, eine gerade Form würde besser auf einen Fasskühlschrank passen.
So musste man dann auch die Tropfschale möglichst weit vorn positioniert sein, das war so nicht ganz ideal.
Obwohl ein 50 Liter Kegfass in den Fasskühlschrank passt und mit einem Thekenanstich-Zapfkopf bestimmt auch nutzbar wäre, bevorzuge ich lieber zwei kleine 10 Liter Kegfässer. Diese sind nicht so schwer zum runtertragen in meine Kellerwohnung, man hat immer ein kaltes Ersatzfass parat und kann diese auch viel leichter ankeggen. Dank des hinten liegenden Motors passen die beiden Fässer auch schön nebeneinander rein.
Der Fasskühlschrank lief bei mir immer auf der niedrigesten Stufe von 2 Grad, da bekam ich immer ein angenehm kühles Bierchen gezapft. Wenn mal der Strom weg war, musste man ihn aber wieder von 5 Grad auf 2 Grad herunterstellen.
Wie bei einer richtigen Zapfanlage baue ich zum Reinigen den Zapfkopf und den Zapfhahn ab, zerlege diese in ihre Einzelteile und reinige sie mit speziellen Bürsten ( Zapfkopfbürste) und warmen Wasser. Anschliessend sprüh ich die Teile dann noch mit meinem Desinfektionsmittel Eilfix Bacy Sept ein, das ich sowieso immer in so Plastiksprühflaschen habe.
Die Bierleitung selbst wird erst mit Wasser gespült, indem ich ebenfalls mit einer Plastiksprühflasche, das Wasser von oben in die Schanksäule reinspritze und unten in nen Eimer laufen lasse. Anschliessend reinige ich die gesamte Bierleitung mit meiner langen Bürste , indem ich diese einmal von oben in die Schanksäule und einmal von unten in den Bierschlauch reinschiebe. Als letztes wird Desi eingespritzt und nach der Einwirkzeit mit kalten Wasser wieder ausgespült/ausgespritzt. Danach werden Zapfkopf und Zapfhahn wieder angeschlossen und weiter gehts mit dem Fassbiergenuss :)
Ich zapfe eigentlich jeden Tag ein paar Bierchen raus, sodass es nach meiner Erfahrung ausreicht wenn man alle 2-3 Wochen mal die Anlage säubert, am besten wenn man sowieso das 10 Liter Keg Fass wechselt. Sollte man längere Zeit nicht zapfen, dann bitte die Teile vorher reinigen, sonst picht das schön zusammen und man muss es erst ne Zeit lang in heisses Wasser einlegen ;-)
Beim Umkeggen kann es auch schon mal vorkommen, dass was ausläuft. Nervig an dem Fasskühler war, dass unten ein verschraubtes Bodenblech war und nicht wie beim normalen Kühlschrank eine durchgehende Plastikhülle. So lief dann die Biersuppe auch mal zwischen die Ritzen unter das Blech und konnte nicht so leicht gereinigt werden. Auch die querlaufenden Aussparungen für die Ablagegitter, die ich sowieso alle weggeschmissen habe, weil ich den Kühlschrank nur für Kegfässer nutze, sind nervige Stellen beim Putzen ;-)
Eigentlich kann ich den Exquisit Zapfkühlschrank mit seinen Räder und der externer Gasflaschenhalterung schon empfehlen. Der Innenraum war gross genug für zwei 10l Kegfässer, man konnte ihn mühelos zur Seite rollen und natürlich auch immer ein schönes kaltes Bier zapfen. Beim nächsten mal würde ich mir allerdings die gerade Zapfsäule GDW Black passend für den Exquisit BK160 Fasskühlschrank kaufen.
Für eine Firma, eine Werkstatt oder in der Hobbybrauerei ist er eigentlich schon ideal. Innerhalb der Wohnung braucht man ein gutes Plätzchen, bei mir wars in der Ecke meines Büros, da der Fasskühlschrank etwas wuchtig wirkt. Von der Geräuschentwicklung empfand ich den Exquisit Kühlschrank als leise, konnnte problemlos daneben am Notebook arbeiten.
Eine Tropfschale ist irgendwie nicht mein Ding. Passt zwar optisch schön zu einer Zapfanlage, eingelassen hät sie wahrscheinlich noch besser ausgesehen, aber insgesamt find ich die Lösung zu unpraktisch. Läst man da jetzt das für paar mal Zapfen ungesäubert und es picht dann drin fest oder reinigt man es täglich nach seinem letzten Bier. Praktischer ist es die Auffangschale einfach ganz wegzulassen und wenn was auf die glatte Oberfläche tropft dann einfach mit nem Lappen weggewischt.
Auch ist es mal passiert, dass ein Kegfass fast leer lief weil ein Gummi verdreht oder Anschluss nicht ganz fest war. Der gute Gerstensaft lief dann in die Bodenblech Spalten und noch viel schlimmer vorne raus auf den Laminat meines Büros ;-) Manche normale Kühlschränke sind vorne ein Stück nach oben laufend und bilden so eine kleine Bodenwanne was besser wäre.
Hobbybrauer und Bier Liebhaber
Bier Probe