Als ich mir für meine Hobbybrauerei einen neuen Kühlschrank mit Eisfach gekauft habe, stellte sich die Frage, wie entsorge ich jetzt am besten mein altes Gerät. Aber dann kam mir schnell die Idee, einfach mal auszuprobieren, ob man einen Einbaukühlschrank zur Zapfanlage umbauen und vielleicht später in eine neue Einbauküche integrieren kann.
Veröffentlicht am 02.01.2024
Als erstes hab ich mal oben am Kühlschrank angezeichnet, wo ich in etwa die Zapfsäule positionieren will. Meine Cobra Schanksäule ist etwas nach vorne gebogen, so dass ich das Loch auch etwas weiter nach hinten gesetzt habe.
Die erste Bohrung machte ich mit einem Metallbohrer von oben. Nach der Isolierschicht beim Durchstossen der dünnen Plastikwand in den Kühlschrank hinein, spaltete sich aber das weisse Plastik :( Zum Glück nicht sehr weit und ich konnte es später beheben. Beim nächsten mal würde ich den Kühlschrank von innen nach aussen durchbohren.
Als nächstes kam dann eine Lochsäge zum Einsatz, mit 30mm zwar minimal kleiner als der Durchmesser meiner Schanksäule, aber das kann man mit Messer oder Feile noch nachkorrigieren. Diesmal von innen angesetzt und ging einfach durch. Die Styropor Isolierung dann von oben etwas rausgepoppelt und mit Silikon die Ränder verschmiert, fertig war das Loch für die Schanksäule.
Im Holzlager meiner Hobbybrauerei war noch ein Restück einer Küchenarbeitsplatte rumgelegen, war ein Ausschnitt für einen Ceranfeld gewesen, das ich mal rausgeschnitten hatte. Also einfach das Teil vorne bündig zum Kühlschrank ausgerichtet und die Masse vom Kühlschrank Loch auf die Holzplatte übertragen.
Für die Bohrung durchs Holz habe ich einen etwas breiteren Lochsägeeinsatz gewählt, damit man etwas korrigieren kann, wenn die beiden Löcher nicht genau übereinstimmend sind. Darf halt halt maximal so breit sein, dass die Schanksäule das noch abdeckt.
Jetzt nur noch die Schanksäule durchstecken und vom Kühlschrank Innenraum mit der grossen Mutter festziehen. Das wars eigentlich, war gar nicht so wild :)
Die Kohlensäure Flasche habe ich lieber ausserhalb vom Kühlschrank. Später bei einer kompletten Einbauküche würde ich sie seitlich vom Gerät in einem extra Unterbauteil einbauen. Deshalb habe ich hier bei meinem Umbauversuch mit einem 10mm Metallbohrer ein Loch im hinteren linken Bereich von der Kühlschrank Innenseite nach aussen gebohrt.
Dann nur noch den Gasschlauch durchgesteckt und an einer 3,7kg Gasflasche die in einer Halterung steht angeschlossen. Schon war mein erster Prototyp einer Einbau Zapfanlage für die Küche fertig :)
Wie immer stelle ich gleich zwei 10 Liter Kegfässer in den Kühlschrank, damit ich wenn das eine Fass leer ist sofort zum nächsten kalten wechseln kann. Hier zeigte sich der Nachteil der Lösung. Der hintenliegende Kompressormotor nimmt im Innenraum des Kühlschranks einfach zu viel Platz weg, sodass man zwei Fässer nicht sauber nebeneinander stellen kann. Man bräuchte da einen Kühlschrank wo der Motor oben liegt oder extern angebracht werden kann.
Wie bei einer richtigen Zapfanlage baue ich zum Reinigen den Zapfkopf und den Zapfhahn ab, zerlege diese in ihre Einzelteile und reinige sie mit speziellen Bürsten ( Zapfkopfbürste) und warmen Wasser. Anschliessend sprüh ich die Teile dann noch mit meinem Desinfektionsmittel Eilfix Bacy Sept ein, das ich sowieso immer in so Plastiksprühflaschen habe.
Die Bierleitung selbst wird erst mit Wasser gespült, indem ich ebenfalls mit einer Plastiksprühflasche, das Wasser von oben in die Schanksäule reinspritze und unten in nen Eimer laufen lasse. Anschliessend reinige ich die gesamte Bierleitung mit meiner langen Bürste , indem ich diese einmal von oben in die Schanksäule und einmal von unten in den Bierschlauch reinschiebe. Als letztes wird Desi eingespritzt und nach der Einwirkzeit mit kalten Wasser wieder ausgespült/ausgespritzt. Danach werden Zapfkopf und Zapfhahn wieder angeschlossen und weiter gehts mit dem Fassbiergenuss :)
Ich zapfe eigentlich jeden Tag ein paar Bierchen raus, sodass es nach meiner Erfahrung ausreicht wenn man alle 2-3 Wochen mal die Anlage säubert, am besten wenn man sowieso das 10 Liter Keg Fass wechselt. Sollte man längere Zeit nicht zapfen, dann bitte die Teile vorher reinigen, sonst picht das schön zusammen und man muss es erst ne Zeit lang in heisses Wasser einlegen ;-)
Der Boden des Kühlschrank lässt sich gut säubern, da er aus durchgehenden Plastik ohne irgendwelche Schrauben oder Blechen besteht, wie das bei meinem Fasskühlschrank der Fall ist. Aber die Rillen für die Ablagegitter, in die beim Abkeggen auch mal etwas Bier reinspritzt sind nervig zum reinigen.
Also wenn ich mir meinen Prototypen so anschau, kann ich mir einen zur Zapfanlage umgebauten Einbaukühlschrank für meine neue Küche durchaus vorstellen. Die Schanksäule in eine Küchenarbeitsplatte zu integrieren find ich als Mann und Single schon ne geile Sache. Optisch schauts aber irgendwie noch ein bischen fehlplatziert oder verloren aus. Da müsste man mit Holz noch was Pfiffiges machen.
Die Gasflasche kann man ja mit einer Halterung neben dem Kühlschrank in einem anderen Unterbaufach der Einbauküche anbringen. Denke hier wäre eine Lösung gut die man wie einen Schub herausziehen kann, um die Gasflasche leichter wechseln zu können.
Wegen des Platzmangels innerhalb des Kühlschranks werd ich mich aber erstmal weiter nach einer besseren Lösung umschauen ... entweder einen passenderen Kühlschrank, aber wahrscheinlich wird erstmal ein Durchlaufkühler getestet ;-)
Hobbybrauer und Bier Liebhaber
Bier Probe