Mein erster selbstgebauter Würzekühler bestand aus einer Edelstahlspirale umgeben von einem Wasserschlauch. Mit einer Bohrmaschinenpumpe wird die Würze abgesaugt und mit normalen Leitungswasser abgekühlt.
Zum Absaugen meiner Würze kaufte ich eine kleine Pumpe die man mit Bohrmaschine oder Akkuschrauber antreiben konnte. Die Schlauchverbindungen der Bierleitung wurde damals noch ganz einfach mit Billig Gardena Steckern realisiert.
Der selbstgebaute Hopfenseiher ist ein zurechtgebogenes Kupferrohr, das am Boden meiner Sudpfanne die Würze ohne den Hopfen über 2mm grosse Löcher ansaugt, während das Rührgerät den Wirbel erzeugt. So richtig funktionierte diese Lösung damals allerdings nicht und ich verzichtete bei den späteren Brauvorgängen auf das Untensil.
Bei der online erworbenen Kühlschlange habe ich erstmal die abgewinkelten Enden absägt. Danach wurde mit zusätzlicher Manpower und reichlich Gleitmittel ein 19 mm Wasserschlauch von zwei Seiten über die Edelspirale geschoben. Die Enden der Kühlschlange, in der die heisse Würze fliesst, wurde über den Längsaustritt eines T-Adapter geführt. Das ausenrumfliessende Kühlwasser wird über den 90 Grad Anschluss des T-Adapters geleitet.
Das Herunterkühlen der heissen Würze wird also NICHT durch Eintauchen einer Kühlschlange in die Sudpfanne gemacht, sondern das Bier wird mit einem Hopfenseiher aus dem Topf abgesaugt. Es fliesst dann in der innenliegende Edelstahl Spirale, während das kühlende Leitungswasser aussen im Wasserschlauch dagegenfliesst und dabei die innenliegende Edelspirale ohne jeglichen Kontakt zur Würze herunterkühlt.
Rechzeitig vor dem Kochende der Würze habe ich ein Desinfektionsmittel in den Kreislauf gepumpt und das für 30 Minuten einwirken lassen. Anschliessend wurde das mit klarem Wasser wieder ausgespült und man hatte so einen desinfizierten Würzekühler fertig zum Absaugen des Suds.
Am Schluss des Brautags wurde der Würzekühler dann nochmal mit dem Desinfektionsmittel aus dem ersten Durchgang gereinigt, ein letztesmal mit klaren Wasser ausgespült und dann leergepumpt.
Mit der Pumpe hatte ich einige Problem, da die Bohrmaschine die Welle nicht richtig packte und nach mehrmaligen Gebrauch wurde durch das Durchrutschen die Welle auch stark beschädigt. Auf die angezeigten Pfeile für die Flussrichtung sollte man sich auch nicht unbedingt verlassen ;-)
Das Absaugen mit dem Hopfenseiher funktionierte leider nicht, da dieser, wie ich viel später feststellte, schnell verstopfte. Ich hielt damals dann einfach den Absaugeschlauch per Hand an die Aussenwand der Sudpfanne.
Die Kühlung der Würze mit meinem Gegenstromkühler funktionierte aber insgesamt wirklich sehr gut. Schon nach einem Durchlauf hatte ich die Zieltemperatur von 20 Grad erreicht.
Nach etwa 5 Jahren ersetzte ich die Bohrmaschinenpumpe durch eine richtige lebensmittelechte Bier Pumpe die auch hohe Temperaturen bis 95 Grad aushält: Gegenstromkühler mit Bier Würzepumpe
Hobbybrauer und Bier Liebhaber
Bier Probe