Mit der Brewferm Walzenmühle lief das Schroten bedeutend ruhiger und sauberer ab als mit meiner alten Scheibenmühle. Aber langfristig gesehen kostete mich das Teil wegen wahrscheinlich abgenutzter Walzenspitzen viel Zeit und Nerven - somit wars für mich eher ein Fehlkauf :(
Veröffentlicht am 29.12.2022
Die Walzenmühle lief viel runder als meine Scheibenmühle. Schon nach den ersten Testläufen hab ich mich entschieden da keinen Motor dran zu bauen, der Antrieb mit der Bohrmaschine reicht völlig aus. Durch den viel grösseren Trichter muss man auch seltener Unterbrechen um das Malz nachzufüllen. Eingestellt hab ich beide Walzen zwischen 0.025 und 0.050.
Zum Auffangen des gemahlenen Schrotes nutze ich eine 60 Liter lebensmittelechte Kunststoffwanne. Die ist nicht nur gross genug um 17 kg Schrot aufzunehmen, sondern lässt sich wegen der gerundeten Innenecken ganz einfach und schnell reinigen.
Zum Schroten lege ich das Befestigunsbrett der Malzmühle einfach über das Eck der Wanne, keine ganz feste Konstruktion aber es funktionierte eigentlich immer recht ordentlich.
Zum Reinigen der Malzmühle habe ich nur den Trichter weggeschraubt und die beiden Teile, also Trichter und Walzen+Auflage einfach unter dem Wasserhahn ausgefleit. Anschliessend liess ich die Teile einfach lufttrocknen.
Die Malzmühle mit Wasser zu reinigen stellte sich allerdings langfristig als Fehler heraus! Irgendwann fingen die Befestigungs- und Einstellschrauben langsam das Rosten an. Ich ging eigentlich davon aus, dass alle Teile aus Edelstahl wären. Hätt ich vielleicht mal mit einem Magneten vorher prüfen sollen. Naja ... meine nächste Malzmühle werd ich blos noch mit Luft ausblasen ;-(
Wann das genau losging kann ich nicht mehr sagen, denk so nach 2 Jahren also ca 200 kg geschroteten Malz. Die Bohrmaschine drehte die Antriebswalze, aber es kam kein Schrot unten heraus. Dieses Problem trat aber immer nur ab und zu mal auf.
Am Anfang kippte ich das Malz aus dem vollen Trichter wieder zurück und versuchte zu ergründen warum das Schroten nicht mehr ging, eine Ursache konnte ich allerdings nicht entdecken. Das ändern des Walzenabstand brachte langfristig auch keine Verbesserung und kurz mal die Bohrmaschine in Linkslauf zu schalten hat auch nicht geholfen. Immer wieder mal mahlten die Walzen nichts. Sobald aber einmal das Malz anpackte konnte man durchgehend bis zum Schluss seine Schüttung durchmahlen.
Irgendwann hab ich dann vermutet, dass die Walzen der Schrotmühle irgendwie stumpf geworden sein müssten und einfach die Malzkörner nicht mehr packen und in den Walzenspalt hineinzogen. Einige Zeit konnte ich das Verbessern in dem ich mit einem langen Messer bei stehenden Walzen den Spalt von Körner befreite ohne den Trichter zu leeren, aber nach 4 Jahren ging dann gar nichts mehr.
Anfangs war ich noch sehr begeistert von dem leichten Lauf der Walzen im Gegensatz zu meiner alten Scheibenmühle. Aber als die Probleme auftraten war ich wirklich sehr genervt. Jetzt nach 4 Jahren hab ich meine Brewferm Walzenmühle verschrottet.
Irgendwo angefragt wegen Ersatzwalzen hab ich nicht. Die Schrauben waren ja auch verrrostet, ich war sowieso voll frustriert und wollte sie nur noch weg haben. Ich würde mir die Brewferm Walzenmühle auch nicht mehr kaufen.
Und was haben wir gelernt?
1. Eine Malzmühle besser nicht mit Wasser reinigen
2. Immer die alte Malzmühle aufheben, bei Problemen mit einer neuen Mühle, kann man die Alte aus der Schublade ziehen und seine Sud trotzdem duchziehen :)
Hobbybrauer und Bier Liebhaber
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